Über uns

Ein Haus –

vierte Generation

Der Hauptlehrer der Schule in Nebel, Egon Brälje erwarb 1958 ein etwa 2000 m² großes Grundstück auf der Amrumer Geest. Die Gemeinde Nebel erschloss in diesen wirtschaftlich schwierigen Jahren das Gebiet „Westerheide“ zur Bebauung. Die heimische Bauwirtschaft sollte belebt werden.

Die Grundstücke waren großzügig geschnitten, aber die Bebaubarkeit wurde zugleich strikt begrenzt. Die neuen Häuser sollten sich unauffällig in die Heidelandschaft einfügen.

Das Brombeerhaus 1966

Bis 1966 lag das Grundstück brach. Die Urgroßmutter der heutigen Brombeerfamilie Helene Gebh erwarb den Bauplatz und ließ für ihre Tochter Waltraut Gerber geb. Gebh das „Haus Gerber“ errichten, unser heutiges „Brombeerhaus“. Helene schuf auf diese Weise eine Ferienheimat für die wachsende Familie ihrer Tochter. Sie und Tochter Waltraut verbrachten mit den vier Gerber-Kindern, Hans-Christian, Matthias, Annette und Renate fast alle Schulferien auf der Insel. Schwiegersohn Johannes Gerber begleitete die Familie. Im Garten wurde gespielt und gedöst. Am nahen Strand in Süddorf stand der gemietete Strandkorb.

die Gerber Kinder mit Omi Gehb und Gästen

Helene Gebh pflanzte Setzlinge; erste Bäume wuchsen an. Sie wollte das Haus vor neugierigen Blicken und deren Bewohner vor allzu viel Sonne schützen.Als Helene Gebh starb, überragten ihre Bäume die Dachrinne. Waltraut Gerber nahm das Haus in ihre Regie.

Sie vermietete es nun an Sommergäste und reservierte freie Zeiten für ihre Familie. Die ersten Gäste kamen, auch sie liebten Haus und Grundstück. Eine Fasanenfamilie brütete auf der Wiese. Unter den Bäumen wucherten junge, zarte Brombeeren. Die erste schwarze Marmelade landete im Familienvorratsschrank.

Die Zentralheizung ersetzte 1993 den gemütlichen Ofen. Im selben Jahr begann die Zeit der heutigen Brombeerhausfamilie. Die Enkelin von Helene Gebh, Renate Gerber-Kiene und ihr Mann zogen in das Pastorat in Nebel. Henning war Inselpastor. Bis 2002 lebte die Brombeerfamilie fest auf der Insel.

Vom „Haus Gerber“ aus unterstützten Waltraut Gerber mit Ehemann Johannes die Familie. Legendär war das erste Weihnachtsfest auf der Insel. Spontan versammelten sich am ersten Weihnachtstag alle Kinder von Waltraut und Johannes mit deren Partnerinnen und Partnern zum Weihnachtsessen. Das Haus sollte Treffpunkt der Familie bleiben. Die Bäume überragten mittlerweile den First des Hauses. Eine erste Birke wuchs auf.

Im Sommer bevölkerten die erwachsenen und frisch verheirateten Gerber-Kinder die Insel. Zwischen Pastorat und „Haus Gerber“ herrschte reges Hin- und Her. In schneller Folge kamen elf Enkel in die Gerber-Familie. Im Amrumer Pastorat wurden Annemarie, Tobias und Cornelius geboren. Omi und Opi im „Haus Gerber“ waren ein beliebtes Ziel und manche Nacht schnarchten die Enkel in den kleinen Zimmern unter dem Dach. Die vierte Generation wuchs heran. Alle lieben die Insel. Als Renate und ihre Familie 2002 Amrum verließen, schloss das „Haus Gerber“ die Tore, drei Gerber-Kinder übernahmen das Haus in ihre Regie. Alles wurde ausgeräumt. Die Köche des damaligen Restaurants „Torhaus“ zogen als Dauermieter ein. Doch blieben Grundstück, Haus und Insel ein Sehnsuchtsort. Schwere Herbststürme entwurzelten die großen Bäume, der Garten wurde lichter.

Im Sommer 2006 beschlossen Renate und ihre Familie das ganze Haus zu erwerben. Der Familienrat tagte und im Oktober 2006 trafen sich alle beim Notar. Renate und Henning waren die nächste Generation, die „Brombeerfamilie“. Einige Wochen war das Haus eine Baustelle. Maler, Elektriker, Fliesenleger, der Terrassenbauer passten das Haus an die Wünsche der Familie Gerber-Kiene an. Die Brombeerfamilie schraubte alle Ikea-Möbel selbst zusammen. Ab März 2007 kehrte das alte Leben in das Haus zurück. Das „Haus-Gerber“ wurde zum „Brombeerhaus“. In den freien Zeiten bevölkert die Brombeerfamilie das Haus. Die übrige Zeit wird das Haus vermietet.

Brombeerhaus (ca. 2017)

Die ersten Bäume sind schon lange gefällt. Aber die Brombeeren, die Amrumer Rosenpracht und das Stück Heide blühen rund um das Haus und tragen fette Früchte.

In jedem Jahr wird das Haus weiter verbessert, beide Bäder sind mittlerweile saniert, die dünnen Türen gegen dickere ausgetauscht, die Solaranlage sorgt für heißes Duschwasser. Stürme räumen den Amrumer Wald bei Seite, überall wird nachgepflanzt. Aber das „Brombeerhaus“ steht verwunschen auf dem ursprünglichen Heidegrundstück. Lange Jahre blieb das Haus ohne WLAN und nach einigen Tagen ohne, fehlte das Internet nicht mehr. Monopoly und die Siedler von Catan stehen auf dem Schlechtwetterprogramm der Kinder.

Brombeerhaus Herbst 2020

2020 zogen Brombeerkind Annemarie Kiene und Julian Willkommen in das Brombeerhaus. Hier überstanden die beiden die Corona-Pandemie. Julian arbeitete bei einem alteingesessenen Inselhandwerker, Annemarie im Hotel Seeblick. Nebenbei schraubten, hobelten, pinselten sie in ihrer freien Zeit für das Brombeerhaus. Endlich gibt es schnelles WLAN, Smart-TV und eine Weinkarte, die befreundete Winzer der Brombeerkinder mit edlen Tropfen bestücken.

2023: Kurz vor dem Jahreswechsel erfüllten sich die Brombeereltern den alten Traum: Rückkehr auf die Insel. Sie wohnen nun in der kleinen Dachwohnung, arbeiten vorwiegend im Homeoffice und knüpfen an alte Freundschaften an. Die unteren Räume sind für die Hausgäste reserviert.

Gäste bleiben herzlich willkommen.

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